Hochzeitsbräuche

Geheiratet wird rund um den Globus – und in jeder Kultur gibt es Bräuche, der jeder kennt. In Indien stiehlt man dem Bräutigam die Schuhe und verlangt Lösegeld dafür, in Mauretanien helfen spezielle Einrichtungen der Braut, vor der Trauung möglichst viel Gewicht zuzunehmen, und in der Mongolei muss das Brautpaar so viele Hühner schlachten, bis sie eins mit einer gesunden Leber finden. Viele Bräuche stammen ursprünglich daher, dass sie dem Brautpaar Glück und Fruchtbarkeit bringen oder böse Geister vertreiben sollen. Andere gibt es einfach aus purer Romantik. Hier findet ihr eine Zusammenstellung von Hochzeitsbräuchen, die in der Schweiz bekannt sind:

Baumstamm-Sägen
Ursprünglich aus Bayern, bekommen auch in der Schweiz viele Brautpaare den Auftrag, mit einer (stumpfen) Ziehsäge gemeinsam einen Baumstamm durchzusägen. Symbolisch gesehen ist dieser Baumstamm das erste Hindernis, das das Brautpaar gemeinsam in ihrer Ehe überwinden muss – und zeigt, wie gut die frisch Vermählten zusammenarbeiten können.
Beiträge am Abend
Traditionell organisieren die Trauzeugen ein unterhaltsames Abendprogramm, bei welchem die Gäste die Gelegenheit haben, ein Spiel oder eine Darbietung durchzuführen, Kinderfotos von Braut und Bräutigam zu zeigen oder andere kreative Beiträge zu zeigen. Das lockert den Abend auf und sorgt für viele Lacher.
Blüten streuen
Wenn die Blumenkinder nach der Trauung Blüten streuen, soll das reichen Kindersegen bescheren.
Braut entführen
Der Brauch stammt aus dem Mittelalter, als unverheiratete Männer tatsächlich eine Braut entführten und versteckt hielten. Heute ist es ein spannendes Spiel, bei dem der Bräutigam seine Braut finden und sie zurückerobern muss, indem er bestimmte Aufgaben erfüllen muss.
Brautstrauss werfen
Wer ist die Nächste? Wenn die Braut ihren Brautstrauss rückwärts über ihren Kopf wirft, müssen die anwesenden Frauen versuchen ihn zu fangen – die Glückliche könnte bald schon selbst vor dem Traualtar stehen, sagt man. Wenn früher lediglich Jungfrauen zu den Fängerinnen gehörten, können heute meist alle Frauen mitmachen, die möchten.
Braut über die Schwelle tragen
Was heute eine romantische Geste ist, wurde früher gemacht, um die angeblich bösen Geister unter der Türschwelle von der Braut fernzuhalten.
Ehering
Die Eheringe sind das wohl bekannteste und offensichtlichste Zeichen, dass man bereits vergeben ist. Als Symbol steht er für die unendliche Liebe, ohne Anfang und Ende, für die Ewigkeit. Früher war das Ganze allerdings weniger romantisch: Die Römer steckten ihren soeben gekauften Frauen einen Ring als Zeichen ihres Besitzes an… und auch antike Eheringe in Form eines Schlüssels stand sinnbildlich dafür, dass der Mann der «Besitzer» seiner Braut war.
Himmelslaternen
Ein wunderschönes Schauspiel bei Anbruch der Nacht bieten die sogenannten «Himmelslaternen», wie die Lampions aus Reispapier genannt werden. Am Boden der Himmelslaterne befindet sich ein Drahtgestell, an welchem sich ein Brennkörper, meist eine Baumwollkerze, befindet. Die Gäste zünden diese an, und wenn die erwärmte Luft in die Laterne steigt, lässt sie diese in die Lüfte steigen. Romantik pur!
Hochzeitsbonbons
Das Brautpaar wirft Hochzeitsbonbons, auch Feuersteine genannt, in die Gästeschar – wer sie erwischt, darf sie gleich vernaschen oder als Andenken mit nach Hause nehmen. Oft sind im Innern des Bonbonpapiers ein lustiger Spruch oder eine Weisheit aufgedruckt.
Hochzeitstorte anschneiden
Schon im alten Rom soll es bei Hochzeiten einen simplen Mandelkuchen für die Eheleute gegeben haben – dieser Brauch hat sich bis heute gehalten, nur wird die Torte heute oft als mehrstöckiges Kunstwerk präsentiert. Beim gemeinsamen Anschneiden stellt sich die Frage: Wer wird in der Ehe das Sagen haben? Traditionsgemäss die Person, die beim Schneiden die Hand oben hat…
Hupen und Auto dekorieren
In einer langen Autokolonne fahren die Gäste von einer Location zur nächsten – dabei wird laut gehupt und die schön dekorierten Autos können von Passanten bewundert werden. So weiss jeder: Hier wird geheiratet! Und dank dem Hupkonzert finden sicher alle den Weg zur Festlocation.
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Klassische Braut-Accessoires
Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues… diese vier Dinge soll die Braut traditionsgemäss am Hochzeitstag tragen. Das Alte zur Ehrung der Familientradition, das Neue für eine glückliche Zukunft, das Geliehene von einer glücklich verheirateten Angehörigen als Glücksbringer, und das Blaue (meist ein Strumpfband) als Symbol für die Reinheit, die historisch mit der Farbe Blau verbunden wurde.
Luftballons steigen lassen
Die Luftballons werden mit Helium gefüllt und die Gäste erhalten alle eine Postkarte, vorzugsweise aus nicht zu schwerem Papier. Darauf steht die Adresse des Brautpaars und die Bitte an den Finder, die Karte ans Brautpaar zurückzuschicken. Nun schreiben die Gäste entweder ihre guten Wünsche fürs Brautpaar darauf oder formulieren eine Einladung oder einen Gutschein für eine gemeinsame Unternehmung. Die Postkarte wird an den Ballon gebunden und alle lassen ihren Ballon gleichzeitig gen Himmel steigen. Ein wunderschöner Anblick, und hoffentlich wird die eine oder andere Karte das Brautpaar später erfreuen können.
Polterabend
Früher oft am Abend vor der Hochzeit gefeiert, findet heute der Polterabend in den Wochen vor dem Fest statt – schliesslich will man an seiner eigenen Hochzeit nicht mit Augenringen erscheinen. Traditionsgemäss wird am Junggesellenabschied Geschirr zerschlagen, denn «Scherben bringen Glück» - und der Krach beim Zerschlagen sollte anscheinend böse Geister vertreiben. Heute wird das Ende des Ledigseins manchmal ausschweifend, mit peinlichen und lustigen Spielen, oder auch einfach an einem gemütlichen Abend mit den besten Freundinnen resp. Freunden gefeiert.
Reis werfen
Wie die Blüten ist auch der Reis, der nach der Trauung auf das Brautpaar geworfen wird, eigentlich ein Fruchtbarkeitsritual. Oft wird aber auch Konfetti geworfen oder die Gäste blasen den Frischvermählten Seifenblasen entgegen.
Schleier
Was heute als modisches Accessoire der Braut gehört, war im Mittelalter mehr als nur Dekoration: wie so oft sollten Dämonen von der Schönheit der Braut ferngehalten werden. Er galt aber auch als Sinnbild für die Jungfräulichkeit der Braut.
Spalier stehen
Wie beim Baumstamm-Sägen soll auch das Spalierstehen das gemeinsame Überwinden von Hindernissen symbolisieren. Oft muss das Brautpaar dabei gemeinsam ein Band durchschneiden, bevor es durch den Tunnel von Freunden schreitet, die Gegenstände in der Hand halten, die sich meist auf die Hobbys von Braut oder Bräutigam beziehen.
Tauben fliegen lassen
Nach einer alten Tradition kann das Brautpaar nach der Trauung weisse Tauben fliegen lassen. Wenn das Paar das Standesamt oder die Kirche verlassen hat, werden sie zum Korb mit den Tauben geführt und dürfen ihn gemeinsam öffnen. Nun fliegen die weisse Tauben, ein Symbol für Liebe und Treue, davon, und kehren selbständig zu ihrem Besitzer zurück.
Weisses Hochzeitskleid
In unserem Kulturkreis steht die Farbe Weiss für Reinheit, Freude und Licht und die meisten Bräute erscheinen zu ihrem grossen Tag in Weiss. Ausserhalb von Europa sind die Kleider oft in leuchtenden Farben gehalten und manchmal ist auch genau definiert, welcher Schnitt die Kleider haben und welche Accessoires getragen werden.
Wohnung dekorieren
Kommt das Brautpaar von ihrem ausgiebig gefeierten Fest nach Hause und hat es vor der Hochzeit den Wohnungsschlüssel jemandem anvertraut, wartet nicht selten eine mehr oder weniger lustige Überraschung auf sie. Manch ein Brautpaar findet ihre Wohnung gefüllt mit Luftballons, verbarrikadiert oder auf irgend eine Art «verschönert» vor – manchmal dürfen sie sich aber auch einfach über eine liebevolle Dekoration freuen.
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